Wir sind Genossen, haftende Mitglieder und Miteigentümer von Wohnungsgenossenschaften, Nutzer, Mieter und Bürger, die sich für den Erhalt und Schaffung bezahlbaren Wohnraums einsetzen. Unter uns sind in 2020 gemäß §43a Genossenschaftgesetz ordentlich gewählte Vertreter der Genossenschaftsmitglieder, die sich für den Erhalt bezahlbaren Wohnraums einsetzen.
Unsere Ziele
Wir sind für ein Abriss-Moratorium und setzen uns insbesondere für den Erhalt der Häuser in der Angerstraße 17-29 in Essen-Stadtwald ein, weil
- die Wohnungen bezahlbar sind und in einem Preissegment liegen, in dem der Wohnungsmangel am größten ist.
- in letzter Zeit viel Arbeit, Zeit und Geld der Eigentümer wie auch der Bewohner investiert wurde, um die Wohnungen mit langfristiger Perspektive zu renovieren. Ein Abriss wäre Geldverschwendung und ein Skandal!
- die Bausubstanz zwar alt, aber an sich gut ist. Was noch veraltet ist, lässt sich technisch sowie wirtschaftlich mit vertretbarem Aufwand erneuern. Dies belegen die anderen Häuser der Eyhof-Siedlung in Essen-Stadtwald.
- der Abriss auch unvereinbar ist mit der Zielvereinbarung zur energetischen Sanierung u.a. von Mehrfamilienhäusern aus den Baujahren vor 1919 bis 1968, mit dem Ziel schädliche Treibhausgase zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen, die z.B. die Energieversorgung Oberhausen AG sowie die Stadt Oberhausen u.a. 2019 unterzeichnet haben. Abriss und Neubau würden einen sehr großen CO2-Ausstoß und sehr viel Abfall verursachen.
- die Wohnungen und die Gartenanlage familienfreundlich sind und Kindern Platz bieten.
- ein Abriss dem Ziel der NRW-Landesregierung „Modernisierte Gebäude zu bezahlbaren Mieten“ und der steuerfinanzierten Initiative Prima Klima Wohnen zuwider laufen würde.
- ...
Den unnötigen Abriss von bestehenden, preiswerten Wohnungen
um teuer, neue Wohnungen zu bauen, die die Mitglieder der Genossenschaft und Bewohner nicht bezahlen können,
lehnen wir ab!
Mit den Argumenten der Initiativen Architects for Future und Abriss-Moratorium sagen wir:
Schluss mit Abreißen! Sanieren ist die bessere Alternative!
Wir setzen uns ein:
- für Wohnungen, die die Wohnungsgenossenschaftsmitglieder auch bezahlen können.
- für eine Wohnungswirtschaft, die den Mangel an bezahlbaren Wohnungen berücksichtigt.
- für gemeinnützigen Wohnungsbau. Wir unterstützen die neue Gesetzesinitiative dazu im Bundestag.
- für nicht zu hohe Nebenkosten, z.B. durch eine geschickte Auswahl von Lieferanten.
- für die Sicherung der Investitionen , die in die Häuser Angerstr. 17-29, Essen getätigt haben und tätigen.
- für die Sicherung der Investitionen, die die Nutzer u.a. durch selbst geleistete Renovierungen getätigt haben.
- für eine effiziente, wohnungsnutzerorientierte Genossenschafts-Verwaltung, die Ihre Qualität
gemäß DIN 9001 steigert.
Wir sind grundsätzlich nicht gegen den Neubau von Wohnungen. Diese sollten aber bezahlbar sein.
Bei knappen Ressourcen haben Instandhaltung, Renovierung und Modernisierung der bestehenden Gebäude Vorrang.
Auch aus Klimaschutzgründen wäre ein Abriss von Häusern mit guter Grundsubstanz für einen unnötigen Neubau ein Fehler, da er mit
immensem CO2-Ausstoß und viel Abfall verbunden wäre.
Das Land NRW fördert mit über 126 Millionen Euro die
Klimawende im Gebäudebestand
und will so den CO2-Ausstoß senken.
2020 haben mehrere Parteien im Bundestag eine Initiative gestartet,
um den gemeinnützigen Wonhnungsbau in Deutschland wieder zu fördern. Wie begrüßen dies!
Siehe auch :
Abriss-Moratorium
Wohnungspolitik und gemeinnütziger Wohnungsbau in der Schweiz und in Wien.
Das können Sie tun:
- Setzen Sie sich für den Erhalt bezahlbarer Wohnungen ein.
- Unterzeichnen Sie jetzt die Online-Petition zum Erhalt der Eyhof-Siedlung!
- Fragen Sie Ihre Vertreter, den Vorstand, den Aufsichtsrat und die Mitglieder der Ausschüsse Ihrer Wohnungsgenossenschaft was diese für bezahlbaren Wohnraum und bezahlbare Wohnungen tun.
- Wenden Sie sich an die Mitglieder des Aufsichtsrates, des Vorstandes und des Bauausschusses Ihrer Genossenschaft
und fordern Sie:
- den Erhalt preiswerter Wohnungen, wie z. B. in der Angerstraße 17-29.
- Wohnungen, die sich die Genossen und Wohnungsnutzer leisten können.
- eine Wohnungswirtschaft der Genossenschaft die den Mangel an bezahlbaren Wohnungen berücksichtigt. - Erinnern Sie an den Zweck und die Satzung Ihrer Wohnungsgenossenschaft (siehe oben).
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Das Versprechen der meisten Wohnungsgenossenschaften:
"LEBENSLÄNGLICH DEIN ZUHAUSE. Wir bieten lebenslanges Wohnrecht."
"Lebenslanges Wohnrecht ohne Eigenbedarfskündigung."
sollten diese auch erfüllen!
Darum Schluss mit Abreißen! Abriss-Moratorium jetzt!
Norbert Haberger für Capriccio | BR im Mai 2020
Architects for Future